Gesellschaftspolitisches Erinnern

Abgeschlosses Forschungsprojekt

Erinnerungspolitische Bewegung in Spanien

Forschungsgegenstand ist die erinnerungspolitische Bewegung, die seit den 2000er Jahren erstarkt ist und deren Fokus auf die franquistische Repression und die antifranquistischen Widerstände gerichtet ist.

Konkret geht es in der Untersuchung von Silke Hünecke um die erinnerungspolitischen Aktivist*innen und deren Beweggründe, sowie um Interventionen, Strukturen und Perspektiven der Bewegung. Das Buch basiert auf Interviews mit Aktivist*innen aus Andalusien, dem Baskenland, Kantabrien, Katalonien und Madrid.

Die Auseinandersetzung mit der franquistischen Diktatur ist im spanischen Staat ein neues Phänomen. Bis ins Jahr 2000 wurde diese Vergangenheit weitestgehend ignoriert, marginalisiert und verdrängt: ins Private oder ins Exil. Zurückzuführen ist dies maßgeblich auf die franquistische Repression und das dadurch erzeugte Angstklima sowie den Pakt des Schweigens des Postfranquismus. Die zentralen Forderungen der erinnerungspolitischen Bewegung lauten Würde, Wahrheit, Erinnerung und Gerechtigkeit. Nach einem Jahrzehnt kontinuierlicher Interventionen lässt sich feststellen, dass die Bewegung einen maßgeblichen Beitrag zum Bruch mit dem gesellschaftspolitischen Schweigen und zur Dekonstruktion des Angstklimas geliefert hat.

https://www.edition-assemblage.de/buecher/ueberwindung-des-schweigens/

Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten. Walter Benjamin